Silvia Jeanneret ist im Februar 1954 in Boppelsen ZH am Fuss der Lägern geboren und aufgewachsen. Seit 1991 ist sie ins Zürcher Oberland nach Weisslingen gezogen, wo sie seither, zusammen mit ihrer Familie, wohnt und wirkt. Schon mit 19 Jahren besuchte sie ihre ersten Mal- und Zeichenkurse in Zürich, wo sie sich mit Grundlagen von Farben, Formen und mit verschiedensten Maltechniken auseinandersetzte. An der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich konnte sie ihr Talent schulen und ihr Wissen vertiefen. Weiterbildungskurse bei renommierten Künstlern prägten ihren Schaffensweg, unter anderem bei:

• Norbert Mayer in Österreich: freies und spontanes Wirken, wie auch die Farbe rot
• Pierre-Alain Morel in Solothurn: Schrift, Papier und Collagen
• Beate Bitterwolf, Kunstwochen im Schloss Kisslegg: Farbnuancen und Pigmenten
• Petra Ehrensperger, Schloss Kisslegg: Spannungsverhältnisse und Qualität der Linie
• Peter Tomschiczek: Erde, Steinmehl und Asche, sowie die Farbe schwarz
• Stephan Geisler: "no limit in size"

Proportionen, Spannungsverhältnisse und Farbenkombinationen auf mehreren Ebenen sowie ausdrucksvolle, abstrakte Malerei faszinieren sie immer wieder von neuem und sind ihre Leidenschaft. Dabei wird dem Betrachter die Freiheit überlassen, selbst zu entdecken. Ihre Gemälde sind mehrschichtig, vieldeutig und begeistern durch die Qualität der Linie, in denen man die Energie spürt, welche sie spannend, vorwiegend mit Acryl, Ölkreide, Collagen und Schriften auf Leinwand vereint.

Metapher Musik

Grossflächige, kraftvolle Pinselaufträge wechseln mit feinen Linien, Schriften und eingebetteten Collagen - Elementen und Farbschichten.
Die vielschichtigen, vielstimmigen Bilder lassen sich quasi "erlauschen", wenn man sich Zeit nimmt, voller Entdeckerlust zu betrachten. Plötzlich erkennt man, integriert in die Farbsymphonie ein Fahrzeug, eine menschliche Gestalt. Die spielerische Art, kombiniert mit der Kraft und Energie, welche die Bilder ausstrahlen, bewirken eine faszinierende Dynamik, die man immer wieder neu entdecken kann.

Titel in Dialekt

Titel wie "umeplämperle", "chrüseliwasser" oder "chlöpfmoscht" klingen gut und regen die Fantasie an. "Wiber" ist ein auf den ersten Blick eher ruhiges Bild, bis man die eingebeteten Collagen entdeckt: Altweibersommer, Arosa, Gratis-Strandbad als Schriftelemente und dazu ein altes Foto von Badenixen mit Badekappen, die in einer langen Reihe Cancan zu tanzen scheinen. Was erwartet man von einem Bild, das "tiefrot" betitelt ist? Bestimmt nicht ein Bild das vor allem schwarz ist. Tatsächlich ist eine grosse schwarze Fläche umspielt von Weiss und Grautönen - und krakeligen schwarzen Linien.

Meine Herausforderung

Meine Malerei betrachtet ich als ständige Herausforderung, jedes Bild bedeutet eine Momentaufnahme. "Meine Art zu arbeiten: Vollgas, aufbauen, betrachten, erspüren, verwerfen, erfüllen, zerstören - und erneut entwickeln.

"Jede Schicht, auch wenn sie verborgen scheint, bleibt ein wichtiger Teil des Bildes."